Sonntag, 19. März 2017

Olympus ::: Focus Stacking in der OM-D

 Von OM-D M10 zur M1


Nach langem Nachdenken habe ich mir eine gebrauchte Olympus OM-D E-M 1 zugelegt. Gebraucht, aber vom Händler mit Rückgaberecht. Das war auch gut so, denn die erste OM-D war leider defekt. Ich konnte sie aber problemlos zurück geben.

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Stack aus 8 Bildern, JPG aus der Kamera


Wer meinen Blog verfolgt weiß, dass ich bereits die kleine Schwester der M1 habe die M10. Was hat mich bewogen, die M1 aus dem Jahr 2013 zu kaufen?

Ausschlaggebend waren für mich der bessere Autofokus und die eingebaute Focus Stacking Funktion. Besserer Autofokus erklärt sich von selbst denke ich.

Focus-Stacking und Focus-Bracketing


Aber was ist "Focus Stacking"?  Bei dem Verfahren werden mehrere Bilder eines Motives aufgenommen mit jeweils leicht verschobenen Fokus. Mit Hilfe einer Software werden diese Fotos am PC verrechnet und als Ergebnis gibt es ein Foto mit einem großen Schärfebereich.
Um eine Fokusreihe anzufertigen brauchte ich bis jetzt viel Geduld und ein statisches Motiv. Für jedes Bild muss der Fokus von Hand verschoben werden. Entweder indem der Fokus am Objektiv verstellt wird oder indem die Kamera näher zum Motiv bewegt wird. Sinnvoll geht das nur mit einem Einstellschlitten.
Das ist genauso aufwendig wie es sich anhört. Habe ich deshalb auch eher selten gemacht.

Olympus hat dieses Verfahren nun automatisiert. Die Kamera steuert den Fokusmotor des Objektives und verschiebt den scharfen Bereich in kleinen Schritten von der Kamera weg. Vor der Aufnahme kann man die gewünschte Anzahl der Bilder (bis zu 999 in voller Auflösung) einstellen und auch die Schrittweite (Focus Bracketing)
Aufgenommen werden die Bilder mit dem elektronischen Verschluss in sehr kurzer Zeit.
Bis zu acht Bilder kann die Kamera anschließend intern zu einem Bild mit großem Schärfebereich verrechnen und als JPG abspeichern (Focus Stacking). Ansonsten kann man die Bilder später am PC mit einer speziellen Software verrechnen.

gestacktes Schneeglöckchen


Soweit ich weiß bietet bisher nur Olympus diese Funktion in einer Systemkamera an. Bei Panasonic gibt es eine ähnliche Funktion, aber die Bilder haben nur bis 8MP Auflösung und bei Canon muss eine alternative Firmware genutzt werden.

Ich habe mal zwei Fokusreihen hochgeladen mit dem Ergebnisbild aus der Kamera.  Der scharfe Bereich wandert von vorn nach hinten und als neuntes Bild, dass in der Kamera gestackte Bild. Das erste Bild in der Reihe hat allerdings den Fokus mehr in der Mitte und erst das zweite Bild beginnt von vorn. Ein Verhalten, dass auch sehr gut in diesem Beitrag beschrieben ist.
Das gilt allerdings nur für die Serie beim Focus-Stacking (acht Aufnahmen werden in der Kamera verrechnet. Beim Focus Bracketing -bis zu 999 Bilder- läuft der Fokuspunkt wie erwartet von vorne nach unendlich)



Das erste Bild der Focus-Bracketing-Reihe


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Das von der Olympus OM-D errechnete Bild mit erweiterten Schärfebereich





 Hier noch ein zweites Beispiel eines Tulpenmakros:

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Das fertig gestackte Bild der Staubgefäße einer Tulpe

 Weitere Lesenswerte Artikel zum Thema:

- The Shutterbug
- Karl Grabherr
- Olympus (engl.)

Weitere Vorteile der M1 gegenüber der Olympus M10


Natürlich hat die M1 noch weitere Vorteile für mich gegenüber der M10:

- das Gehäuse ist griffiger und noch wertiger verarbeitet
- viel mehr Knöpfe und Hebel um Funktionen direkt anzuwählen
- etwas größerer Sucher
- Phasenautofokus für FT-Objektive (meine Sigma 105/2,8 Makro fokussiert jetzt  hervorragend
-gegen Spritzwasser geschützt

Die Bildqualität ist aber sehr ähnlich. Da lohnt ein Umstieg nicht.

Nachdem kürzlich die OM-D E-M 1 Mark 2 auf dem Markt kam sind Kameras der ersten Generation jetzt häufig auf dem Gebrauchtmarkt.
Dabei sollte man im Hinterkopf haben, dass die Hardware zwar auf den Stand von 2013 ist die Software dank Olympus`großzügiger Firmwarepolitik relativ aktuell ist.

Meine M10 werde ich aber behalten. Die Gebrauchtpreise sind im Keller und eine Zweitkamera ist sicher nicht verkehrt..


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